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Gestern abend im „Birdland“

Wow – bin ich von den Socken!
Mein Kumpel Henning informierte mich Anfang der Woche, dass mal wieder eine so genannte Vocal Session in dem angesagten Jazz-Club namens Birdland hier in Hamburg anstehe.
Bis gestern konnte ich nun nicht unbedingt behaupten, der Jazzkenner, -befürworter oder -hasser zu sein; hier und da und ab und an habe ich natürlich schon mal ein Stück Jazz gehört und als solches erkannt, aber Namen aus dem Genre hätte ich nicht nennen können. Das eine allerdings, was ich mit Sicherheit wusste, war, dass ich jene Jazzart, wie sie früher in der Knoff-Hoff-Show zwischendrin gespielt wurde (erinnert Ihr Euch?), absolut scheisse finde. Es handle sich dabei um Dixieland, wie mir gestern eine kundige Lady am selben Tisch erklärte.

Was die Namen aus dem Genre angeht, hat sich die Sache auch noch nicht weiter geändert – ich hätte der Lady vermutlich aufmerksamer zuhören müssen -, aber seit gestern nacht möchte ich behaupten, ich bin Jazzfan!

Es hängt ganz sicher von meiner jeweiligen Stimmung, der Umgebung und den Leuten in meiner Nähe – kurz: von der Situation – ab, wie und ob ich Jazz gerade toll finde, aber das, was gestern nacht im Birdland geboten wurde (und das bei freiem Eintritt!!) hat mich hellauf begeistert.

Die ersten vier Songs wurden von der erstklassigen Sängerin (oder sagt man Vocalistin?) Beate Künast*, begleitet von ebenso phantastischen Musikern (Pianist, Kontrabassist, Schlagzeuger), vorgetragen, darunter ein Herbie Hancock-Titel namens Water Melon Man, welcher mir besonders gut gefiel. Zumindest in der Version.

Danach – und das ist das Besondere an diesen Vocal Sessions – hatten mutige Leute aus dem Publikum die Gelegenheit, sich in eine Liste einzutragen, und wurden anschließend nach und nach auf die Bühne gerufen, um einen Song oder zwei zum besten zu geben, darunter selbstverständlich auch die Klassiker My Baby just cares for me oder Summertime.

Leute, vergesst Deutschland sucht den Superstar! Das, was es gestern auf der Bühne zu sehen und zu hören gab, war Weltklasse. Einige der Sängerinnen waren übrigens auch optisch ein Genuss… 😉

Ich freue mich schon auf die nächste Vocal Session, werde  aber wohl auch mal bei einer der nächsten Jam Sessions reinschnuppern. Das Programm des Birdland kann in der Regel über die Website eingesehen werden.

* Den Namen habe ich nur gehört, nicht gesehen. Könnte also auch anders lauten.

[Ergänzung vom 6.7.2004:]
Mein Kumpel Jens erzählte mir gestern, dass er sich ähnlich gut aufgehoben fühlte im Cotton Club. Muss ich wohl auch demnächst mal besuchen.

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