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Star Wars Bounty Hunter | Das Würfelspiel

Star Wars Bounty Hunter

  • Bernhard Weber
  • KOSMOS
  • ab 8 Jahren
  • für 2-5 Spieler
  • ca. 30 Minuten

Überblick/Story

Man kennt das ja: Schnell eine bekannte Marke — in diesem Fall Star Wars — über ein simples Spielkonzept stülpen und hoffen, dass Fans der Marke eh alles kaufen.

Das Gute vorneweg; Fans treffen hier altbekannte Charaktere des Star Wars Universums wieder (von Han Solo über R2-D2 bis hin zur halbnackten Prinzessin Leia) und dürfen diesmal in der Rolle eines von fünf Kopfgeldjägern (die wohl auch aus Rücksicht auf die junge Klientel lieber „Bounty Hunters“ genannt werden) im Auftrag von Mr. Star Wars persönlich — Darth Vader — die „Guten“ jagen. Ach, ja: Freunde von Star Wars finden vielleicht auch Gefallen an dem immerhin fast 8cm hohen Pappaufsteller mit Standfuß.

Vorbereitungen

Welchen der fünf Bounty Hunters man zu Beginn zugeteilt bekommt, spielt absolut keine Rolle, denn alle verfügen über drei „Verstärkungs-Slots“, also Felder auf der Charakterkarte, auf denen kleine Verstärkungsmarker abgelegt werden dürfen. Einen davon erhält jeder Spieler gleich zu Beginn und unter Einsatz dieser Marker können bei den spielbestimmenden Würfelwürfen kurzzeitig Extrawürfel hinzugekauft werden. Diese beiden Würfel haben eine graue Farbe, die übrigen fünf sind mit schwarzem Hintergrund ausgestattet (damit sie schön böse aussehen…).

Ablauf

Es geht darum, die jeweils oberste der 15 gemischten Auftragskarten zu gewinnen. Denn damit hat man dann für Lord Vader einen wichtigen Imperiumsgegner aus dem Verkehr gezogen. Die Gejagten sind unterschiedlich schwer zu fassen, was durch unterschiedliche Kombinationen aus Zielwurfergebnissen auf den Auftragskarten deutlich wird. Mal müssen vier gleiche Würfelfarben erwürfelt werden, mal zwei gleiche und drei andersfarbig-gleiche. Manchmal muss es auch ein Doppelpasch sein, der zum Sieg über den Rebellenabschaum…ahem…die Gejagten führt.

Bevor es aber in jeder Runde wieder (*gähn*) ans Würfeln an sich geht, führt der jeweilige Startspieler (bei dem die Darth Vader Figur steht) einen cool klingenden, aber sturznüchternen „Ziel-Scan“ aus, bei dem alle fünf schwarzen Würfel geworfen werden. Stimmen einige, aber nicht alle Würfel mit den auf der Auftragskarte als Zielwürfe angegebenen Würfelfarben überein, dürfen diese bereits beiseite gelegt werden — das Ziel ist somit manchmal schon zur Hälfte erledigt. Als Nächstes entscheiden die Mitspieler, mit wie vielen Würfen der übrigen schwarzen sowie der kaufbaren grauen Würfel sie es zu schaffen glauben, die restlichen Zielwürfe zu erledigen, nehmen sich den entsprechenden von insgesamt sechs „Angebotsmarkern“ und platzieren ihn neben dem eigenen Bounty Hunter.

Haben sich alle Mitspieler für einen Angebotsmarker entschieden, beginnt derjenige mit dem niedrigsten Marker, zu versuchen das Ziel zu erreichen. Mit der Zeit wird schnell klar, dass man selten mit einem oder zwei Würfen fertig wird, und die Angebotsmarker mit den höheren Zahlen gewinnen an Reiz. Denn schafft ein Jäger es nicht, in der selbstbestimmten Anzahl Würfen, das benötigte Ergebis zu erzielen, muss er gesenkten Hauptes Vaders Strafe hinnehmen, die glücklicherweise nur darin besteht, dass alle anderen Mitspieler einen weiteren (bis zu drei) Verstärkungsmarker erhalten.

Ab und zu kommt es vor, dass durch einen gelungenen Ziel-Scan die Beute schnell gefasst werden kann. Häufig (insbesondere bei nur zwei Spielern) allerdings entwischt die Beute allen, was lediglich zu einer neuen Angebotsrunde führt. Laut Anleitung zählt „das bisherige Ergebnis […] als Ziel-Scan“, was bedeuten könnte:
A) Was als ursprünglicher Ziel-Scan des ersten Versuchs erwürfelt wurde oder
B) was zuletzt vom letzten Jäger zusammengewürfelt wurde (könnte dem Ziel ja näher sein als der Ziel-Scan).

Aber so richtig schlafraubend ist diese Frage nicht; ich habe mich in meinen Testpartien für Option B entschieden, hauptsächlich damit die Partien schneller zu Ende sind.

Gefangene Beute wird auf einen Stapel neben dem jeweiligen Bounty Hunter gelegt. Ist endlich das letzte Opfer imperialer Allmacht gefangen geworden, hat derjenige das Spiel gewonnen, dessen Stapel höher ist, der also mehr Rebellen fangen konnte.

Meine Gedanken dazu

Es gibt noch eine Spielvariante, die „Verräter“ genannt wird, bei der sich die bösen Jäger gegeneinander richten können.

Verbesserungsideen:
Eine Idee wäre es, dass die fünf Bounty Hunters unterschiedliche Stärken und Schwächen bekommen. „Zuckuss“ hat so vielleicht nur Platz für zwei Verstärkungsmarker, kann dafür aber vielleicht einen gewürfelten Würfel noch einmal würfeln. Oder es könnte eine Eigenschaft geben, die einen gegnerischen Wurf stört (ein vom Mitspieler geworfener Würfel wird durch eine „Machteruption“ auf die nächste Seite gekippt). Ein anderer Jäger kann dafür alle roten/blauen/etc. Würfel einmalig erneut würfeln. Oder, oder, oder.

Fazit

Das, was man für aktuell unter fünf Euro erhält, dürfte nur hart gesottene Star Wars Fans, sehr junge Spieler und Spielerinnen oder Sammler ansprechen. Der Vollständigkeit halber sollte nicht unerwähnt bleiben, dass bestimmt sogar 5-Jährige (Empfehlung des Herstellers: 8+ Jahre) mit dem einfachen Spielprinzip klar kommen, wenn man sie denn so jung an dieses Thema heranführen wollte.
Die Verstärkungsmarker sind mitunter etwas fummelig und rutschen gern mal von den recht dünnen Jäger-Karten herunter, aber wenigstens sind alle Spielkomponenten einigermaßen „starwarsig“ gestaltet.

Die Bewertung erfolgt aus Sicht eines Vielspielers. Es mag Leute geben, die finden Spaß an diesem Spiel.

Veröffentlicht inGesellschaftsspiele
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