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Kampf der Gladiatoren

Kampf der Gladiatoren

  • Reiner Knizia
  • HANS IM GLÜCK
  • ab 10 Jahren
  • für 2-5 Spieler
  • ca. 45 Minuten

Überblick/Story

Die SpielerInnen einer Partie Kampf der Gladiatoren (KdG) treten mit mehreren Gladiatorenteams im Kampf um Leben und Tod gegeneinander in der Arena an und versuchen, länger zu überleben als alle anderen.

Aufbau

Bevor die Kämpfe beginnen, wird die Arena (der Spielplan) in einer bereits taktisch fordernden Aufbauphase gefüllt. Dazu erhält jeder Spieler 3 (bei 4 oder 5 Spielern) beziehungsweise 4 (bei 2 oder 3 Spielern) Gladiatorenträger, auf denen im weiteren Verlauf je vier Gladiatorenplättchen abgelegt werden, die die Spieler aus fünf verschiedenen am Spielfeldrand bereitgelegten Arten wählen können. Es gibt…

Die 5 verschiedenen Gladiatorenarten
  1. Speerkämpfer (bestimmen, wer die Initiative in einem Gefecht hat)
  2. Netzwerfer (können gegnerische Gladiatoren immobilisieren)
  3. Schwertkämpfer (bestimmen die Anzahl der Schadenswürfel)
  4. Schildträger (wehren gegnerische Treffer ab)
  5. Zweizackkämpfer (bestimmen, wer einen verunglückten Wurf neu ausführen darf)

In der ersten Runde dieser Aufbauphase nimmt sich jeder Spieler reihum einen Gladiatorenträger (kurz: „Träger“) seiner Spielerfarbe, legt ihn auf ein beliebiges Arenafeld und wählt eines der noch verfügbaren Gladiatorenplättchen aus, um es dann auf den Träger zu legen.

Gladiatorenträger mit aufgelegtem Schwertkämpfer

Ab der zweiten Runde kann der jeweils aktive Spieler jedesmal entscheiden, ob er einen bereits ausliegenden oder einen neu zu platzierenden Träger mit einem weiteren Gladiatoren bestücken möchte. Beim Platzieren weiterer Träger ist zu beachten, dass mindestens ein Feld Abstand zu allen anderen eigenen Trägern bestehen muss, solange dies möglich ist.

Sind alle Träger aller Spieler mit je vier Gladiatorenplättchen besetzt, werden frei gebliebene Arenafelder mit zufällig gezogenen Tierplättchen bestückt. Die übrigen Tierplättchen werden offen neben dem Spielplan ausgelegt, da sie später von ausgeschiedenen Spielern ausgewählt werden können. Anschließend beginnt der Startspieler* die Kampfphase des Spiels.

*Laut Anleitung beginnt immer der älteste Spieler. Da es in einigen Spielrunden aber vielleicht unschicklich sein könnte, die Mitspielenden nach ihrem Alter zu befragen, darf man sicher auch zu anderen Mitteln greifen, um den Startspieler zu ermitteln 😉

Ablauf (Kampfphase)

Mit der Holzscheibe „Kampf“ ausgerüstet fordert der aktive Spieler ein benachbartes gegnerisches Gladiatorenteam oder ein Tier zum Kampf. Gibt es kein direkt benachbartes Ziel, darf das angreifende Gladiatorenteam über freie Felder durch die Arena bewegt werden, falls es aus drei oder weniger Kämpfern besteht.

Holzscheibe „Kampf“

Wurde ein gültiges Ziel ermittelt, legt der aktive Spieler die Holzscheibe so auf die Grenze der beiden beteiligten Arenafelder, dass die Schwertspitze der Scheibe in Richtung des Angegriffenen zeigt. Bevor gewürfelt wird, müssen zwei Dinge geprüft und geklärt werden:

  1. Wer hat die Initiative und darf somit zuerst angreifen?
  2. Gibt es Netzwerfer? Werden Netze geworfen und ein oder mehrere Gladiatoren von dem Gefecht ausgeschlossen?

Die Anzahl der Speerkämpfer auf beiden Seiten wird verglichen. Wer die Mehrheit hat, ist der Angreifer. Gibt es einen Gleichstand, ist der aktive Spieler der Angreifer.

Gibt es Netzkämpfer bei diesem Gefecht, darf zuerst der Angreifer entscheiden, ob und welche gegnerischen Gladiatoren mit einem Netz beworfen und dadurch vom Gefecht ausgenommen werden (das können auch gegnerische Netzkämpfer sein!). Auf diese Art immobilisierte Gladiatoren werden von dem zugehörigen Träger herunter genommen und neben den Träger gelegt — sie werden sich erst nach dem Gefecht aus dem Netz befreit haben und wieder am Kampf teilnehmen können. Gegen Tiere sind Netze allerdings wirkungslos; Netzkämpfer haben in diesen Gefechten nichts zu tun.

Die Speer- und Netzkämpfer sind jetzt also abgehandelt und spielen für den Rest dieses Gefechts keine Rolle mehr, wohl aber alle anderen drei möglichen Gladiatorenarten.

Der Angreifer (wenn es sich um ein Gladiatorenteam handelt) erhält einen der fünf dem Spiel beiliegenden Würfel plus je einen Würfel für jeden Schwertkämpfer, den er in seinem Team hat, bei zwei Schwertkämpfern darf er also drei Würfel nutzen, bei vier Schwertkämpfern alle fünf. Diese Würfel wirft er nun, um zu ermitteln, ob seine Gladiatoren Treffer erzielen.

Jeder Würfel trägt auf einer seiner sechs Seiten ein Volltreffer-Symbol (zwei rote Sterne), auf zwei Seiten ein Einfacher Treffer-Symbol und auf den übrigen Seiten kein Symbol, was als Fehlschlag gewertet wird.

Trefferwürfel und Schadensmarker

Für jeden Volltreffer, welcher auch nicht durch Schilde geblockt werden kann, stirbt ein gegnerischer Gladiator, wird vom entsprechenden Träger entfernt und geht als Trophäe an den Gegner (zählt bei Spielende als 1 Punkt); ist der Gegner hingegen ein Tier, nimmt er/es zwei Treffer hin, die mit der Zahl seiner Lebenspunkte verglichen wird. Reichen diese Treffer bereits aus, um das Tier zu besiegen, gilt das Gefecht als beendet und der Sieger erhält das Tierplättchen als Trophäe (zählt bei Spielende 2 Punkte). Überlebt das Tier diese Treffer, werden einfach zwei der 12 Holzsterne „Treffer“ in das Arenafeld des Angegriffenen gelegt.

Für jeden einfachen Treffer wird geprüft, ob der Verteidiger einen Schildkämpfer oder (im Falle eines vierbeinigen Gegners) ein Schildsymbol auf seiner Seite hat, denn pro Schildkämpfer bzw. Schildsymbol wird ein einfacher Treffer geblockt, so dass kein Schaden entsteht.

Ungeblockte Treffer werden durch die gelben Treffer- oder Schadensmarker neben den Träger bzw. das Tierplättchen gelegt. Kommen im Verlauf des Gefechts zwei dieser Marker zusammen, stirbt ein beliebiger Gladiator (eine Wunde ist verkraftbar, die zweite ist zuviel). In diesem Fall wählt der Verteidiger den Verstorbenen aus und gibt dem Angreifer das entsprechende Gladiatorenplättchen als Trophäe. Die Treffer- oder Schadensmarker werden entfernt.
Ist der Gegner ein Tier, wird bei normalen Treffern lediglich die Anzahl der Treffer- oder Schadensmarker ergänzt und geprüft, ob der gesammelte Schaden den Lebenspunkten des Tieres entspricht oder diese übersteigt. Im Todesfall wird wie oben geschildert verfahren.

Einige der 12 Tierplättchen

Nach der Schadensauswertung endet die Runde und die nächste beginnt, es sei denn, der Gegner ist besiegt. Verfügt einer der beteiligten Kampfteilnehmer nur noch über immobilisierte Kämpfer, ist das Gefecht beendet und die Plättchen der vormals immobilisierten Gladiatoren werden nun wieder auf ihre Träger gelegt.

Ist ein Gefecht beendet, wird die Holzscheibe „Kampf“ an den linken Nachbarn des aktiven Spielers weitergereicht, welcher als Nächstes an der Reihe ist, einen Gegner zu fordern.

Spielende

Das Spiel endet, wenn nur noch ein Spieler Gladiatoren übrig hat oder wenn alle Tiere in der Arena das Zeitliche gesegnet haben. Jeder Spieler erhält dann pro überlebendem eigenem Gladiator einen Punkt, für jeden besiegten Gladiator einen Punkt und für jedes besiegte Tier zwei Punkte. Der Sieger ist, wer die meisten Punkte gesammelt hat.

Meine Gedanken dazu

Ich habe ein Spiel gesucht, bei dem Kampf eine große Rolle spielt. In KdG habe ich so ein Spiel gefunden. Knizia hat ein interessantes Würfelspiel daraus gemacht, bei dem einige wenige taktische Entscheidungen zu treffen sind, so dass es nicht auf bloßes Vergleichen von Mehrheiten oder Würfelaugensummen hinausläuft. Die Downtime, also die Zeit, in der ein Spieler nicht aktiv am Geschehen teilnehmen kann und auf andere Spieler warten muss, ist gegeben, aber erfreulich kurz. Zudem wird das Ausscheiden aus dem Spiel dadurch aufgefangen, dass man nach dem Hinscheiden der eigenen Gladiatoren die Rolle der animalischen Kontrahenten übernehmen und dabei sogar punkten kann.

Mein erster Eindruck, nämlich dass Gladiatorenteams mit vier Schwertkämpfern als unschlagbares Über-Team anzusehen sind, hat sich als falsch erwiesen. Richtig hingegen ist, dass das Spiel mit nur zwei Spielern unspektakulärer verläuft, da zum einen die Gegnerauswahl sehr begrenzt ist und zum anderen bei Spielbeginn zu viele Gladiatorenplättchen zur Auswahl stehen, so dass sich im langweiligsten Fall mehrere Teams gegenüber stehen, die überwiegend oder gar ausschließlich aus Schwertkämpfern bestehen. Die Begrenzung der zur Verfügung stehenden Gladiatoren bei Zwei-Spieler-Partien könnte eine Möglichkeit darstellen, das Spiel interessanter verlaufen zu lassen.

Das für die Gladiatorenträger verwendete Material — Kunststoff? — stört meinen ansonsten sehr homogenen und irgendwie stimmigen Eindruck des Spielmaterials, aber vermutlich wäre eine Produktion von Holz- oder Pappelementen zu teuer gewesen.

Knizia hat offenbar versucht, ein Spiel zu schaffen, bei dem gerade so viele taktische Gedanken das Spielgeschehen bestimmen, dass ein flüssiger Spielablauf zustande kommt und Normal-Spieler nicht abgeschreckt werden. Ich empfinde als positiv, dass die Spielsituation in jeder Partie unterschiedlich ausfällt, da es mehrere Elemente gibt, die entweder vom Zufall oder durch taktische Überlegungen der Spieler bestimmt werden.

Fazit

Schön gestaltetes Kampfspiel, bei dem eine gute Mischung aus Würfelglück und Taktik gefordert wird. Zart besaitete Naturen könnten sich daran stoßen, dass hier Menschen und Tiere getötet werden, wenn auch nur aus Pappe. Als Zwei-Spieler-Spiel in der Originalfassung ist Kampf der Gladiatoren nicht so interessant, wie es bei drei bis fünf Spielern der Fall ist.

Meine Videos dazu

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Veröffentlicht inGesellschaftsspiele
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