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Rattle, Battle, Grab the Loot

 Rattle, Battle, Grab the Loot

  • Ignacy Trzewiczek
  • Portal Games
  • für 2-5 Spieler
  • ab 8 Jahren
  • ca. 45-90 Minuten
  • Download der englischen Anleitung von BGG

SpielerInnen übernehmen im Rahmen ihrer Rolle als PiratInnen eine Flotte von Piratenschiffen, um sich von Szenario zu Szenario durch eine halbwegs variable Story zu hangeln und dabei möglichst mehr Beute einzusacken als alle GegnerInnen.

Das modulare Piratenschiff wächst während des Spiels

Man hat sich bemüht, das auf Spaß ausgerichtete Spiel möglichst unterhaltsam zu erklären, und der Schachtel eine großformatige Anleitung beigelegt, die mir allerdings dennoch nicht alles sofort klar werden ließ:
– hilfreich gemeinte Illustrationsbeispiele sind nicht beschriftet
– statt der „Components Overview“ hätte mir eine exakte Auflistung aller Spielelemente besser gefallen
– Schriftgröße bei „Cards in Detail“ ungünstig; zudem werden nicht alle meine Fragen zu den Karten beantwortet
– das stellenweise holperige Englisch und die zahlreichen Fehler lassen vermuten, dass Zeit und/oder Geld fehlten, um einen guten Polnisch-Englisch-Übersetzer zu finden, der sich im Bereich Gesellschaftsspiele auskennt

Übersicht für das Abenteuer „Verfluchte Insel“
Flavour-Text und Anweisungen für dieses spezielle Abenteuer

Die Freude beim ersten Auspacken des Spiels über die zig Pappteilchen, die dem Spiel beiliegen und für Inseln, Schiffsausrüstung, -upgrades und Beute stehen, verflog bei mir recht schnell, zumal es einerseits keine Abteile in der Spielschachtel gibt, um diese Teile kategorisiert zu verstauen (wohl aber ein paar Plastiktütchen), und andererseits die Übersicht über das gesamte Spielmaterial dadurch leidet, dass dieser Basisversion des Spiels Elemente beigelegt wurden, die aber nicht für die Basisversion nötig sind, sondern wohl für später erscheinende Erweiterungen gebraucht werden.

Es ist ohnehin an einigen Stellen schwierig, anfangs den Durchblick zu erhalten und später zu behalten, da bei der Gestaltung des Spiels Icons und Farben nicht optimal zur Wiedererkennung zusammenhängender Spielelemente eingesetzt wurden (Bsp.: Symbole auf den Matrosen-Karten, die den Zeitpunkt angeben, wann genau die Karten eingesetzt werden dürfen, tauchen weder in der Anleitung noch der Rundenablauf-Tabelle in der „Sea Box“ auf). Ferner sollten KäuferInnen über gutes Sehvermögen oder eine gute Lupe verfügen; viele wichtige Informationen, die auf Spielkarten gedruckt wurden, bleiben sonst verborgen oder zumindest rätselhaft, insbesondere wenn sie bei sehr kleiner Schriftgröße auch noch kursiv geschnitten sind.

Anheuerbare Crew mit individuellen Fähigkeiten

Obwohl dies hier die englische Version ist, lässt sie sich meines Erachtens gut in Haushalten spielen, wo nicht alle des Englischen mächtig sind. Die meisten englischen Begriffe, die auf Spielkarten und anderen Spielelementen zu finden sind, sollte sich fast jedeR erschließen können; den Rest übersetzt einfach Mama oder Papa on-the-fly / ad hoc / wenn es nötig wird. Die wichtigsten Inhalte werden ja in Form von Illustrationen, Zahlen und Icons kommuniziert.

„Captain Token“ (Kapitänsmarker)

Fazit: Nicht ganz runde Mischung aus Brett- und Table-Top-Spiel

Das Spiel enttäuscht mich in etwa, wie es „Dungeon Roll – Zurück in den Dungeon“ kürzlich geschafft hat; beide Spiele enthalten viel zu viele vom Glück abhängige Anteile und hinterlassen bei mir dieses unbefriedigende Gefühl — gewinne ich eine Partie, hatte ich wohl mehr Glück als die MitspielerInnen. Verliere ich, war es eben (nur) Pech. Die eigene Leistung steht weniger im Vordergrund. Und für so ein Spiel dauert mir der Aufbau (für das gewählte Szenario benötigte Spielelemente aus dem Wust des Materials heraussuchen und auf dem Tisch bereitlegen, Karten mischen, Würfel & „Captain Tokens“ & Schiffsteile in Spielerfarben zuteilen, etc.) eigentlich zu lang.

Aktuell habe ich noch keine Videos auf meinem YouTube-Kanal zu „Rattle, Battle, Grab The Loot“ hinterlegt, werde aber hier ein Update einfügen, wenn ich dies nachgeholt habe.

+ Schachtel ist Teil des Spielgeschehens (gleichzeitig auch ein Minuspunkt)
+ schöne Würfel
+ stabile Pappteile, groß genug, um nicht fummelig zu sein
+ größtenteils angenehm-piratige Gestaltung, wenn auch zu lustig und bunt für meinen Geschmack
+ netter Versuch, eine Brettspiel-Table-Top-Mischung umzusetzen
+ massenweise Spielmaterial fürs Geld
+ großformatige Anleitung
+ Charakter-Karten („captain tokens“) haben eine männliche und eine weibliche Seite
+ ein Herz für Neulinge: Newbie-Szenario und optionale(!) Mini-Erweiterungen
– nicht alle Regeln sind sofort klar oder schnell auffindbar
– keine Abteilungen in der Spielschachtel –> Unordnung
– Hoher Glücksfaktor
– Einige Elemente ungünstig gestaltet
– Entfernungen messen innerhalb der „Sea Box“ umständlich
– Schiffsteile verrutschen leicht

Veröffentlicht inGesellschaftsspiele
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