Halt mal kurz
- Marc-Uwe Kling
- KOSMOS
- ab 10 Jahren
- für 3-5 Spieler
- ca. 20 Minuten
Überblick/Story
Als ich dieses Spiel geschenkt bekam, hatte ich keine Ahnung, wer Marc-Uwe Kling ist und was so besonders witzig an einem sprechenden Känguru sein soll.
Das hat sich geändert, als ich zufällig einen großen Teil des Hörspiels zu seinem Buch „Die Känguru-Chroniken: Ansichten eines vorlauten Beuteltiers“ miterleben durfte.
Dadurch ergibt die Anleitung und auch der Rest des Spiels einigermaßen Sinn. Aber ist dieses Spiel nur für Kenner des Autors oder des Buches sinnvoll? Mitnichten.
Bei diesem eher turbulenten Spiel geht es wie bei Mau-Mau oder Uno darum, seine eingangs zugeteilten Handkarten (3 Spieler: 7; 4 Spieler: 6; 5 Spieler: 5 Karten) möglichst schnell loszuwerden.
Ablauf
Der aktive Spieler muss eine Handkarte passend zu der obersten Karte, die auf dem Ablagestapel liegt, abwerfen und die sich daraus ergebende Aktion einleiten. „Passend“ bedeutet hier, dass die abzuwerfende Karte dasselbe Symbol (Känguru, Kleinkünstler oder Pinguin) tragen oder aus derselben Kategorie (Rot oder „Witzig“ oder aber Schwarz oder „Nicht witzig“) sein muss.
Die Aktionen, die dabei ausgelöst werden, können darin resultieren, dass Schnick-Schnack-Schnuck gegen einen oder mehrere Gegner gespielt wird — der Gewinner gibt dem Verlierer eine seiner Handkarten.
Oder es muss derjenige 2 Karten vom Nachziehstapel nehmen, der ohnehin schon am meisten auf der Hand hat.
Oder es wird ein „Nazi“ gelegt, auf den alle draufhauen müssen. Wer es nicht oder zu spät tut, muss eine weitere Karte nachziehen.
Oder es werden alle Handkarten aller Spieler gemischt und „kommunistisch-gerecht“ an alle neu verteilt.
Oder es wird ein „Polizist“ gespielt und der aktive Spieler bestimmt, welcher Mitspieler fortan mit offenen Karten spielen muss.
Oder, oder, oder…
Meine Gedanken dazu
Das Spiel geht in puncto Turbulenzgrad eher in Richtung Ligretto, hat schräg-humorvolle Züge wie MAD (das Kartenspiel: http://amzn.to/2eNeeD6) und ist schnell vorbei wie eine Partie Qwixx.
Mir gefällt, dass nicht blind agiert werden darf, wenn es darum geht, die nächste Karte abzuwerfen. Zunächst einmal eignen sich bestimmte Karten nicht für jede Situation (z.B. „Kapitalismus“ spielen, wenn man zu denen gehört, die die meisten Karten auf der Hand haben). Ferner lohnt es sich, beispielsweise die „Auf meiner Not-to-do-Liste“-Karten „für Notfälle“ auf der Hand zu behalten, die man sonst dazu verwenden könnte, (durch gegnerische Aktionen) drohendes Unheil abzuwenden.
In jenen Momenten, wo man einem Mitspieler Karten geben darf, sollte man genau überdenken, welche eigenen Karten dem Gegner vielleicht sogar nützen bzw. welche sich als Bumerang erweisen könnten.
Fazit
Prima als Aufwärm-Spiel vor einer längeren Spiel-Session geeignet, vorausgesetzt, allen ist klar: Es ist nur ein Glücksspiel…
Vier Sterne statt fünf, da ich hektische Spiele nicht so sehr schätze und Spiele, die zu zweit nicht funktionieren, nicht so gut zu meiner häufigsten Spielsituation passen. Zudem spiele ich „nettere“ Spiele lieber und ärgere meine Mitspieler nicht so gern.
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